Das Konzept steht, die Materialien sind besorgt, Oscar hängt woanders herum - es kann losgehen!
Und wie immer starte ich natürlich auch dieses mal mit meiner Hintergrundplatte:
Auf sie male ich gewöhnlich den Himmel und die Lichtstimmung, die mir für die jeweilige Vorlage vorschweben. Der Hintergrund muss schließlich einen großen Teil der gewünschten Gesamtatmosphäre transportieren - entsprechend entsteht er auch zuerst, während ich dann später alle meine Gebäude und Szenerien farblich auf ihn abstimme. Aber bevor es los geht muss auch hier erstmal ein wenig vorgeplant werden - aIso skizziere ich mal grob, wie mein Hintergrund ausschauen soll:
Natürlich haben wir auch bei dieser Skizze den dem Shop im Zentrum der Szenerie, die Nebengebäude (aktuell nur als Platzhalter-Kubus) und dem Hintergrund, wie er mir vorschwebt: Rechts im Hintergrund sehen wir die Eisenbahnbrücke Castle Rocks (eine Anspielung auf den Roman "Stand by me"), sowie links und hinter dem Shop aufsteigend noch die Shilouette des Castle Hill (mit dem kleinen Leuchtturm ganz links*g*). Soweit ist die Sache mal klar. Was sich allerdings jetzt schon abzeichnet, ist, dass diese Hintergrundplatte anders angelegt werden muss, als meine früheren. Denn ...
... betrachtet man sich die Nebengebäude rechts und links des zentralen Shops, so sieht man bereits auf der Skzizze, dass diese keinen Bodenkontakt zum unteren Plattenende haben. Das liegt an der dramatischen Perspektive mit der deutlich erhöhten Horizontlinie (rot) - und für die Praxis bedeutet es, dass diese Gebäude nicht mehr im bebaubaren Bereich liegen. Blöd.^^ Blöd ist außerdem, dass ich halt leider genau diese Perspektive haben will. Also was tun? - Genau, was nicht gebaut werden kann, muss eben gemalt werden!
Ich werde also meine Gebäude des Hintergrunds zusammen mit dem Hügel und dem Himmel auf die Rückwandplatte malen müssen, während das einzige "reale" Gebäude der Shop sein wird. Das ist nun sehr viel Malerei, und da man natürlich immer einen Unterschied zwischen Gemaltem und Gebautem erkennt, wird eine weitere Herausforderung darin bestehen, den Übergang zwischen beiden Bereichen anständig zu kaschieren, bzw. auch in den gemalten Flächen mit dreidimensionalen Details zu arbeiten. Aber das sollte mit einigen plastischen Details an den gemalten Frontfassaden zu machen sein. Gut; der Plan steht - auf geht es in die Praxis:
Zunächst geht es mal an die Materialbeschaffung. In einer größeren Transport-Aktion wird also als erstes ein frisches Paket aus diversen Styrodurplatten und Kartonbögen durch die U-Bahn nach Hause bugsiert. Hier kaufe ich für meine Modellhintergründe gerne den 3mm dicken Buchbinderkarton, der an Stabilität kaum zu überbieten ist.
Mit diesem Karton starte ich nun auch, denn auf ihn soll nun meine Skizze übertragen werden. Zunächst gilt es ihn allerdings mal in Form zu schneiden.
Da es mit handelsüblichen Zirkeln bei einem Radius von 50cm schwierig wird, muss ich auch hier ein wenig improvisieren:
Ich fixiere also eine kleine Pappröhre mit Heißkleber in der Mitte des Kartons, so dass ich nun mit Bleistift und Paketschnur einen schönen Halbkreis anzeichnen kann - meine obere Kante der Hintergrundplatte. Die Kartonröhre und der Heißkleber lassen sich anschließend sogar recht fein/ fast spurlos entfernen *freu*
Jetzt muss ich den Hintergrund nur noch mit meinem Teppichmesser in Form schneiden und die Grundform für meine Hintergrundplatte steht. Und da ich langfristig ja zwei Hintergründe benötigen werde, nutze ich meine erste zugeschnittene Platte gleich ans Schablone für die zweite, die so dann auch tatsächlich deckungsgleich sein wird. Da man bei Ölbildern außerdem gerne Unebenheiten im Untergrund durchschimmern sieht (z.B. Hilfslinien vom Bleistift, oder raue Flächen von weggerubbeltem Heißkleber *g*), kennzeichne ich die "unschönen" Flächen auch gleich auffällig. Diese werden die Rückseiten. Und damit geht es an das heutige Tagwerk - die ersten genaueren Vorzeichnungen auf meiner Hintergrundplatte für die später zu malenden Gebäude! Wie sich schnell gezeigt hat, wird diese Vorarbeit eine recht zeitraubende Geschichte werden, denn tatsächlich dauert es ewig,bis ein Gebäude perspektivisch stimmig konstruiert ist - denn da muss für eine stimmige Gesamtwirkung wirklich jedes blödsinnige Detail konstruiert werden.
Heute sind nun schon mal zwei Gebäude vorgeplant worden - eine kleine Kirche, sowie ein weiteres an den Hauptshop angrenzendes Geschäft. Morgen wird es dann links des Shops weitergehen.
Insgesamt möchte ich das Stadtbild nicht ganz so kleinstädtisch halten, wie man es aus den sehr kleinen Gemeinden in Maine kennt (wo hauptsächlich ein- bis maximal zweistöckige Häuser das Stadtbild beherrschen). Ich werde in meiner Umsetzung ein Stockwerk höher planen - vor allem des dramatischen Effekts wegen ;). Ich berufe mich hier schlicht auf die goldene Gestalterregel: Wirkung geht vor Logik *g* Ja, und damit wäre der Auftakt mal gemacht. Bis zum Ende der Woche werde ich wahrscheinlich keine Perspektivenzeichnungen mehr sehen können, aber da muss ich nu' durch! Bis dahin also!
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