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AutorenbildKassiopeya

The Overlook between Shelves (1)

Wochenende ist es! Und damit Zeit für neuerliches Bastelchaos!

Meine Sümpfe sind kaum trocken, da geht es schon wieder an ein neues Projekt. Also, genauer gesagt an ein Mini-Projekt. Denn wie schon vor einigen Tagen angekündigt, will ich mich dieses Mal ausnahmsweise nicht gleich wieder in ein neues bombastisches Mammutvorhaben werfen, sondern mich bewusst an etwas Überschaubarem versuchen. Klein und gemütlich soll es werden... also ein Projekt, das nicht unbedingt 11 Monate bis zur Fertigstellung dauert...und das man auch nicht in halsbrecherischen Wendemanövern durch die Zimmertüre hinaus jonglieren muss, wenn es denn mal fertig ist... Ha! Eine neue Herausforderung!

Schauen wir mal was aus dem hehren Vorsatz wird. Denn tatsächlich haben meine Projekte ja tendenziell so die Eigenart, mir unter den Fingern zu explodieren. Aber auch hier habe ich einen Plan – ich werde mich nämlich selbst überlisten: Um mich zu begrenzen habe ich mir nämlich die Vorgabe gesetzt, das die neuen Bastelergüsse in ein Regal passen sollen (...also ein großes Regal sollte es schon sein ;) ) - und was eignet sich hier besser als eine Reihe netter kleiner Booknook-Projekte - ihr wisst schon, diese netten kleinen Modellchens, die man sich zwischen Bücherrücken ins Regal stellen kann. Da möchte ich mich in den nächsten Wochen gerne mal an 2-3 versuchen – und den Auftakt der Reihe wird der berühmte Korridor aus Stephen King's „Shining“ machen (der mit dem coolen Teppich).

Tatsächlich hat mich diese Vorlage inhaltlich immer gereizt, ist nur leider bautechnisch für ein Großprojekt denkbar ungeeignet, da die Geschichte zum Großteil in einem einzigen ziemlich verwinkelten Gebäude mit dazu völlig unlogischem Grundriss spielt. So etwas lässt sich kaum griffig umsetzen. Dafür eignet sich der Ausschnitt des Korridors hingegen umso besser für ein Kleinprojekt, wie oben beschrieben – und daran machen wir uns jetzt.


Zu Beginn steht wie immer eine kleine Skizze. Wie ihr hier sehen könnt, wird sich mein erstes Booknook noch nicht so ganz auf einen kleinen Spalt beschränken, sondern rechts und links noch von ein paar Buchattrappen begrenzt sein. Dies ist notwendig, weil der Korridor in seiner Wirkung (von der berühmten kubrikschen Zentralperspektive mal abgesehen) vor allem von den drei Seitengängen leben wird, die von ihm abgehen.


Wir haben hier : 1.) den berühmten Raum 237 (Raum 217 im Buch), 2.) einen abzweigenden Quergang hinten links, sowie

3.) den berühmten Shining Aufzug (hinten rechts) All diese abzweigenden Gänge/ Zimmer verbreitern mein Modell natürlich - und diese zusätzliche Breite muss versteckt werden. Also verstecke ich sie hinter Bücherattrappen. Ja ich weiß, das ist noch nicht so ganz der Booknook-Style - aber ich taste mich eben langsam voran!


Dann geht es daran, den Grundriss für meinen Gang genau zu planen, denn schließlich soll dieser dem Original ja so nahe wie möglich kommen. Zum Glück muss ich hier das Rad nicht neu erfinden, denn tatsächlich gab es in der Vergangenheit genug Wahnsinnige, die sich ausgiebig mit der Rekonstruktion der Shining-Schauplätze beschäftigt haben – inkl. digitaler Simulationen.

Eine bessere Vorlage zur Grundrissplanung kann man sich kaum wünschen. Wer übrigens diesbezüglich einen Blick auf meine Lieblingswebsite zu dem Thema werfen möchte, der sehe und staune hier - es ist der helle Wahnsinn.


Ja, aber zurück zum Thema Grundrissplanung: Die Parts , die ich zu bauen gedenke, wären im Prinzip diese hier:

Quasi vier Gang-Abschnitte plus drei abzweigende Räume. Hier fällt selbstverständlich auf, dass der Gang um Welten zu langgezogen ist, um ein kompaktes Booknook daraus zu machen. Aber zum Glück gibt es auch hier eine Lösung. Und die heißt „Perspektivische Verzerrung“.

Ihr kennt das Prinzip ja aus zahlreichen Vorgängerprojekten: Wenn der Platz in der Tiefe nicht reicht, baut man das Modell im Maßstab zum Hintergrund hin immer kleiner, spart dadurch eine Menge Platz und erzeugt zudem zusätzliche Tiefenwirkung.


In diesem Fall beginne ich mit dem Boden. Dafür erstelle ich am Computer zunächst ein „Rohgerüst“ der vier Gangabschnitte (perspektivisch verzerrt), in das ich dann digital das berühmte Rauten-Teppichmuster hinein bastele.


Zudem kommen noch links zwei zusätzliche Bodenabschnitte von Raum 217 und dem abzweigenden Gang hinzu.

Einmal Ausdrucken – fertig ist der Boden! Diesen muss ich nun nur noch auf Karton leimen.


Weiter geht es mit der Konstruktion der Seitenwände. Auch diese müssen sich natürlich nach hinten hin verkleinern, wobei ich mich bei den Verkürzungen und der Unterteilung der 4 Gangabschnitte leicht an meinem ersten digitalen Gerüst orientieren kann.

Weiter geht es mit den Türöffnungen. Diese schneide ich erst einmal ganz simpel aus meinem Karton heraus und hinterklebe das Ganze dann erneut mit dünnem Karton. Anschließend setze ich kleine Rahmen aus dünnem Styrodur in die so entstandenen rechteckigen Vertiefungen – die zukünftigen Türrahmen.

Nun habe ich also zwei rohe Seitenwände, mit zahlreichen abgehenden Türen. Die Doppelflügeltür von Raum 217 habe ich nachträglich in der Mitte wieder aufgeschnitten, so dass sie sich öffnen lässt.

Nachdem das mal geschafft ist, mache ich mich an die Konstruktion der Decke. Diese ist etwas komplizierter, da die Originaldecke des Korridors Kassettierungen hat, die ich natürlich gerne übernehmen möchte. Entsprechend muss viel angezeichnet und herumkonstruiert werden, bis ich die Deckenverstrebungen schlussendlich zuschneiden und aufkleben kann.

Bei dieser Konstruktion bestimme ich zudem schon einmal die Position der Deckenlampen, die später noch wichtig für die Beleuchtung werden.


Weiter geht es mit der Ausgestaltung der Deckenkassettierungen. Diese sehen für meinen Geschmack nämlich noch ein wenig plump und klobig aus, weshalb ich mit Hilfe von Zahnstochern und Schaschlikspießen noch zusätzliche kleine Rahmen hinein baue.

Sieh an - schon viel schöner! =)


Es folgen die Deckenlampen - und das war nun ein wenig knifflig. Denn schließlich sollen die Lampen ja im Prinzip gleich aussehen, müssen sich aber trotzdem ebenfalls in die Tiefe hin verkleinern. Ich habe also eine Woche lang alle möglichen transparenten Stöpsel unterschiedlichster Größen zusammen gesammelt, die ich so finden konnte. Zum Schluss hatte ich dann eine Reihe zusammen, die größentechnisch halbwegs funktionierte. Nun noch ein wenig Zuschneiden und bearbeiten, und sie können an Ort und Stelle fixiert werden.

Unter jeder Lampe ist natürlich ein kleines Loch, durch das zum Schluss dann die Leuchtioden gesteckt werden.


Nachdem Boden und Decke nun also soweit fertig sind und auch die Seitenwände eine Grundform haben, geht es daran, die Wände in ihre endgültige Form/ Optik zu bringen. Ich bemale hierzu erst einmal Wände und Türen mit Acrylfarbe und überziehe die Türen anschließend zusätzlich noch mit einem seidenmatten Lack, damit die Holzoptik halbwegs stimmt.

Anschließend leime ich eine Lage hellgraues Schöpfpapier auf die Wände. So entsteht der Eindruck einer leicht strukturierten Tapete.


Es folgen weitere Feinheiten: zum Einen setze ich die Wandvorsprünge auf meine fertig überzogenen Wände, sprich dünne Streifen aus ebenfalls bemaltem und mit Papier beklebten Styrodur, die die langgezogenen Wände in ihre 4 Untersektionen unterteilen.

Anschließend male ich noch eine Fußleiste in dunklem Braun auf die Untere Kante und versehe meine Türen zusätzlich noch mit Türknäufen aus Stüroporkugeln (bzw. Stecknadelköpfen an den Stellen, an denen es dann schon wieder kleiner wird).


Ja, und damit wären wir dann schon soweit, die erste Wandseite auf der Bodenplatte zu befestigen. Dort wo der kleine Seitengang abzweigt muss ich die Wandseite natürlich auseinander schneiden und das Zwischenstück herausnehmen. Anschließend werden nach und nach ein paar weitere Zwischenwände eingezogen, die die Umrandungen des Seitengangs und des Zimmers 217 bilden.

Natürlich werden auch diese Zwischenwände in passender Wandoptik bearbeitet, damit später alles schön einheitlich aussieht.


Besonders gut gefällt mir die Tapete für den Raum 217 – ebenfalls ein sehr schönes Schöpfpapier, das sich ganz wunderbar als edle Seidentapete verwenden lässt =)


Ja, und damit mache ich mich nun an die Einrichtung meines Gangs mit Mobiliar Bildern usw. Tatsächlich will ich hier den Großteil an Ort und Stelle platzieren bevor die zweite Wand befestigt wird – ansonsten komme ich nämlich nicht mehr gescheit dran.

Als erstes baue ich ein kleines Sofa, das im hinteren linken Seitengang zu sehen sein wird.

In den Filmausschnitten kann man es leider nicht sehr gut erkennen, weshalb ich als Vorlage einfach das alte 70er-Jahre-Cord-Sofa meiner Eltern aus Kindertagen hergenommen habe. Ein Stück eigene Nostalgie darf hier und da schon sein ;)


Dieses Sofa macht nun den Auftakt und wird als erstes in der Szenerie platziert.


In den nächsten Tagen sollen nun noch Vasen, Aschenbecher, Bilder usw. folgen... und natürlich Raum 217.

Aber das wird dann im nächsten Update folgen.


Bis dahin wünsche ich Euch ein ganz wunderbares Wochenende und eine feine Woche! Bis bald!


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